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Samstag, 29. März 2014

Thorgal



Eine Sprache kann man auf eine angenehme Weise üben, indem man Comics liest. Was könnte denn angenehmer sein, als einen der beliebtesten Comics in Polen zu lesen, Thorgal?

Die Thorgal-Comichefte kann man in allen größeren Buchhandlungen in Polen finden, ich kaufe sie aber normalerweise online. Sie sind in Polen sehr beliebt, weil sie von dem polnischen Künstler Grzegorz Rosiński gezeichnet wurden. Die Texte wurden von Jean van Hamme geschrieben, der vor allem mit seinen Comics "XIII" und "Largo Winch" bekannt wurde.

Thorgal ist unter den Wikingern aufgewachsen, die ihn in einem Boot auf dem Meer gefunden hatten. Später heiratet er die Tochter ihres Führers, das wird aber vom Stamm nicht akzeptiert und das Paar  muss deswegen das Dorf verlassen. Sie erleben dann viele Abenteuer und ziehen zwei Kinder groß, Jolan und Louve.

Thorgal ist ein Held der alten Schule. Er ist geschickter als alle anderen Krieger, mit denen er sich misst, sowohl mit dem Schwert als auch mit dem Bogen. Er gerät gegen seinen Willen in zahlreiche Abenteuer, geht aus diesen aber immer als Sieger hervor. Alle Frauen verlieben sich in ihn, er hat aber nur Augen für Aaricia, die für ihn von den Göttern prädestiniert wurde und die mehrmals beweist, dass sie ihres Mannes würdig ist. In dieser Welt wo Götter, Zwerge, Elfen und andere fantastische Kreaturen leben, sind wir nicht überrascht, als wir entdecken, dass Thorgal eigentlich aus den Sternen kommt.

Mit Sicherheit werde ich nie wie Thorgal sein, aber trotzdem liebe ich seine Comics. Bislang habe ich 14 von 34 gelesen.


Freitag, 28. März 2014

Esperanto

Ich habe Esperanto gelernt, als ich 17 Jahre alt war. Es gehört zu den Sachen, an die man am wahrscheinlichsten glauben wird, wenn man ihnen begegnet, während man noch jung ist. Ich werde hier nicht über die Idee und die Sprache an sich schreiben, dafür gibt es genügend Quellen. Ich möchte aber darüber reden, weil ich das Folgende erfahren hatte, als ich Esperanto kennenlernte : Die Sprache wurde von einem polnischen Arzt erschaffen, Zamenhof, der in Bialystok geboren wurde.

Ich bin in der Esperanto-Community nicht sehr aktiv, letztendlich habe ich nur an einem Event teilgenommen, in der Slowakei. Mich überraschte es damals nicht, dass die Polen die größere Gruppe bildeten – Esperanto kommt eben aus Polen. Es ist viel los in der Esperanto-Community in Polen. Die Radiosendungen auf Esperanto im polnischen Staatsradio sind in der Esperanto-Gemeinschaft sehr bekannt.

Allerdings habe ich herausgefunden, dass die meisten Polen  Esperanto nicht wirklich kennen – die Sprache hat keinen besseren Ruf hier als woanders. Der Prophet Zamenhof selbst gilt nicht besonders viel in seiner Heimat. Manche behaupten sogar, er sei kein echter Pole gewesen, weil er Jude war, die erste Esperanto-Grammatik auf Russisch schrieb und sich nicht für die Unabhängigkeit Polens engagierte.

Polnisch zu lernen war für mich ein Weg, um der Esperanto-Idee näher zu kommen. Seitdem ich in Polen bin, habe ich mit der Community keinen Kontakt aufgenommen. Bedauerlicherweise habe ich in Kraków nur sehr wenig Esperanto-Aktivität feststellen können.


Sonntag, 23. März 2014

Polnisch lernen



Angeblich ist Polnisch eine der schwierigsten Sprachen in Europa. Die Grammatik ist komplex, die Aussprache schwer verständlich, die Rechtschreibung undurchsichtig, der Wortschatz riesig. Dazu muss aber was gesagt werden.

Es ist unbestreitbar, dass die Grammatik ein großes Hindernis darstellt, vor allem wenn man keine humanistischen Studien hinter sich hat. Das stimmt aber auch bei viel verbreiteteren Sprachen wie Deutsch und Russisch. Diese Sprachen werden erfolgreich von vielen gemeistert, das heißt, dass die Grammatik kein unüberwindbares Hindernis sein kann.

Die Art, wie Polnisch gesprochen wird, kann einschüchternd wirken. Allerdings handelt es sich um eine völlig phonetische Sprache, die eine regelmäßige Betonung besitzt. In der Tat habe ich in Polnisch viel weniger Zeit gebraucht als in den anderen von mir gelernten Sprachen, bis ich in der Lage war, die Radio- und Fernsehsendungen zu verstehen. Das ist den Redundanzen und der Eindeutigkeit der polnischen Sprache zu verdanken. Ich gestehe aber, dass es mir immer noch schwerfällt, die komplexeren Wörter auszusprechen.

Die Schwierigkeiten bei der Rechtschreibung können durch Nutzung eines Spell-Checkers umgangen werden. Der Wortschatz ist nur für Nicht-Slawen ein Problem: Zum Beispiel lernen Ukrainer sehr schnell Polnisch, wenn sie nach Polen auswandern, tun sich aber mit dem Wortschatz der westeuropäischen Sprachen viel schwerer. Weil meine Muttersprache nicht zur slawischen Gruppe gehört, ist das Lernen von Vokabeln für mich mit dem größten Aufwand verbunden.

Letztendlich kommt es darauf an, was für ein Ziel man sich gesetzt hat. Beim Sprachenlernen sollte man nicht nach Perfektion streben. Ich kann inzwischen von mir das Folgende behaupten: Ich kann an Konversation teilnehmen und dabei verstehen und verstanden werden, Bücher und Zeitschriften lesen, kurze Texte schreiben, die wenige Fehler enthalten, sowie Medien verstehen. Das reicht für meine Zwecke vollkommen aus, und diese Stufe zu erreichen war in der polnischen Sprache nicht schwieriger als in den anderen Sprachen, die ich zuvor gelernt habe.

Freitag, 21. März 2014

Wie ich nach Polen geraten bin


Seit langem interessiere ich mich für Polen, obwohl ich nicht genau sagen könnte warum. Als ich noch in Italien studierte, hatte ich aus reiner Neugier ein bisschen Polnisch gelernt. Später, als ich schon in Deutschland als Programmierer tätig war, entschloss ich mich die Sprache weiter zu lernen, und nahm ich an einem Sommerkurs für polnische Sprache in Krakau teil. In Deutschland war es mir inzwischen langweilig geworden,  deswegen war ich auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Zudem war es mir bekannt geworden, dass sich Polen in meiner Branche eine sehr gute Reputation aufgebaut hatte.

Wenn man auswandern möchte, sollte man sich vor allem um die Suche nach einer neuen Arbeit kümmern. 2013 stieß ich auf ein Arbeitsangebot in Polen, das genau auf mich zugeschnitten schien. Comarch, die größte Firma in der IT-Branche in Polen, suchte gerade einen Berater mit Italienisch-Kenntnisse, der verantwortlich für das Deployment von IT-Systemen sein sollte. Ich dachte, ich wäre für so eine Stelle geeignet. Nach dem Einsenden meines Lebenslaufs und einem Vorstellungsgespräch über Skype wurde ich tatsächlich eingestellt.

Seit Juni 2013 arbeite ich für Comarch in Krakau. Insgesamt bin ich mit der Änderung zufrieden. Ich nehme zusammen mit sehr gut ausgebildeten Fachleuten an Projekten teil, bei denen die modernsten Technologien eingesetzt werden, Ich bin in der Lage, sowohl meine technischen als auch meine menschlichen Fähigkeiten anwenden. Ich habe die Chance, den Unterschied zu machen.