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Nachbarschaftsladen der Kette "Fröschlein" |
Es gibt aber auch billigere Supermärkte, die einen nicht ganz so vollständigen Service anbieten. Sie gehören zum Beispiel den Ketten Biedronka (der "Marienkäfer") und Lewiatan. Sie sind im Land flächendeckend verbreitet und verkaufen einen höheren Anteil von einheimischen Waren. Ihre Öffnungszeiten sind kürzer, die Auswahl ist kleiner und manchmal sind bestimmte Produkte nicht verfügbar, dafür sind die Preise niedriger. Diese Supermärkte nehmen den Platz ein, der in den westeuropäischen Ländern von Discountern besetzt wird. Trotzdem ist es mir auch in diesen Geschäften nur selten passiert, dass ich länger in einer Schlange warten musste.
Nachbarschaftsläden in Polen, die Ketten wie Żabka ("Fröschlein" ), Małpka ("Äfflein") oder Fresh Market gehören, sprechen einen anderen Kundenkreis an. Diese kleinen Läden bieten eine kleinere Auswahl. Man kann sich aber trotzdem problemlos ernähren und dabei wenig ausgeben, indem man ausschließlich in solchen Geschäften einkauft. Wenn man aber spätabends hingeht, sind einige Produkte ausverkauft und man muss etwas Anderes kaufen. Außerdem kann es vorkommen, dass sich zu Stoßzeiten Schlangen an der Kasse bilden, obwohl es nie wirklich schlimm wird. Nachbarschaftsläden haben die besten Öffnungszeiten: jeden Tag von 6 bis 23 Uhr. Sie können es sich leisten, Preise sehr niedrig zu halten, weil sie wenig für Miete und Personal zahlen.
Die gleiche Zielgruppe sprechen auch Nachbarschaftsläden an, die keiner Großkette, sondern kleinen Ladenbesitzern gehören. Es scheint mir, dass sie bessere Produkte anbieten, aber ihre Öffnungszeiten sind wesentlich kürzer. Daher kaufe ich in diesen Geschäften nur ein, wenn ich nicht spät von der Arbeit zurückkomme. Das ist die einzige Art Laden, in dem eine kurze Konversation mit dem Verkäufer denkbar ist.
Beim Einkaufen in Polen wird man bemerken, dass die Polen es nicht gewohnt sind, andere Leuten in der Kasseschlange vorzulassen, selbst wenn ihr Einkaufswagen voll ist und der Nächste in der Schlange nur ein einziges Ding kaufen möchte. In Polen ist die Reihenfolge in der Schlange heilig.
Außerdem zahlt man in Polen sehr häufig mit Karte, selbst wenn der Betrag sehr niedrig ist. Wenn man aber lieber mit Bargeld bezahlt, wird man häufig die Frage "Nie ma pan drobnych?" (Haben Sie kein Kleingeld?) hören . Es sieht so aus, als würden alle Läden in Polen, einschließlich Supermärkte, unter einem chronischen Mangel an Kleingeld leiden. Deswegen sollte man die polnischen Zahlen lernen und Verkäufern den genauen Betrag geben, damit sie glücklich sind.
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