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Donnerstag, 6. Oktober 2016

In den nächsten Monaten werde eine Pause vom Schreiben dieses Blogs einlegen.

Samstag, 2. Juli 2016

Kulturelle Unterschiede zwischen der Ukraine und den USA



Ich habe zwei Wochen in Odessa, in der Ukraine, verbracht, um mein Russisch zu üben. Es wurde mir klar, dass es für mich noch ein langer Weg ist, bis ich die B2-Stufe erreichen kann.

Darüber möchte ich aber nicht sprechen. Ich hatte die Gelegenheit, dort an einer Konferenz über Big Data und künstliche Intelligenz teilzunehmen. Im allgemeinen interessiert mich in der Ukraine die IT-Branche.

In der Tat hat der IT-Sektor in der Ukraine möglicherweise ein größeres Potenzial als in Polen. In dieser Präsentation steht, dass ungefähr ein Tausend Firmen, neunzigtausend Programmierer und ein hundert Entwicklungszentren in diesem Land tätig sind und internationale Kunden bedienen. Im Gegensatz zu Russland neigt die Ukraine nicht zum Isolationismus und ist von Sanktionen selbstverständlich auch nicht betroffen. Soweit ich weiß, sind es vorwiegend Startups aus der USA, die in diesem Land Entwicklungszentren eröffnet haben.

Mich persönlich hat der interessante Artikel auf der Seite 58 in dieser Präsentation beeindruckt - "Wie Kunden aus den USA und Lieferanten aus der Ukraine mit ihren kulturellen Unterschieden klarkommen können". Bislang konnte ich keinen vergleichbaren Artikel in den polnischen Medien finden. Das gibt mir den Eindruck, dass weniger naiv als Polen sein könnten, wenigstens, was  die Unterschiede zwischen ihnen und den westlichen Ländern betrifft. In der Tat kann man die in diesem Artikel beschriebenen Probleme auch in den Beziehungen zwischen polnischen Lieferanten und ihren Kunden wiederfinden.

In den USA müssen Firmen ein sehr hohes Qualitätsniveau haben und mit ihren Kunden sehr höflich umgehen, wenn sie andere Aufträge von ihnen bekommen wollen. Die Kunden haben immer Recht, weil das Machtverhältnis sehr klar zugunsten der Kunden liegt. Deswegen erwarten Kunden immer realistische und konstruktive Lösungen, wenn Probleme auftauchen.

In Ukraine liegt dagegen das Machtverhältnis zugunsten der Lieferanten, und Kunden sollten dankbar sein, dass ein Lieferant mit ihnen arbeiten möchte. Es ist nicht notwendig, freundlich im Geschäft zu sein, weil das als Heuchelei betrachtet wird. Freundlichkeit und Lächeln sind nur in den Beziehungen mit Freunden und Verwandten angebracht. Außerdem reden die Ukrainer nicht um den heißen Brei herum, und wenn etwas schlecht ist, sagen sie es einfach. Das wird oft von Amerikanern als Inflexibilität wahrgenommen . Das klingt bekannt ...

Was sollten denn ukrainische Lieferanten tun, um US-Kunden glücklich zu machen? Die Ratschläge von Jennifer Robert ähneln überraschend denen, die ich polnischen Lieferanten geben würde, die Geschäfte mit westlichen Firmen machen.
  • Keine Annahmen bei der Kommunikation mit den Kunden treffen. Man sollte keine Angst haben, auch die einfachsten Fragen zu stellen. Was für einen selbstverständlich ist, kann für jemanden anderen unklar sein, manchmal auch weil er aus einem anderen Hintergrund kommt. 
  • Die Ergebnisse seiner Arbeit so oft wie möglich zeigen.  Vertrauen aufbauen und proaktiv sein.
  • Während des Verkaufsprozesses hilft es nicht, zu sagen, dass man wunderbar ist. Anstatt dessen sollte man konkrete Lösungen vorschlagen. Der Kunde sollte das Gefühl haben, dass er sich im gleichen Team befindet.  
  • Beachten Sie, dass Sie nicht der einziger Teil des Prozesses sind. Wenn man nicht zum festgelegten Termin liefert, wird  für alle der ganze Prozess verzögert. Man sollte Termine als in Stein gemeißelt betrachten. 
  • .Im Falle einer Verspätung, sollte man nicht versuchen, die Schuld dem Kunden zuzuweisen. Das ist nämlich die beste Weise, ihn zu verlieren. Außerdem sollte man nicht das Wort "Du" verwenden. um ein Problem zu beschreiben. Man sollte stattdessen immer proaktiv versuchen, eine alternative Lösung zu finden, die beide Parteien zufrieden stellt. 
  • So schnell wie möglich auf Kundenmeldungen reagieren - auch nur um sie zur Kenntnis zu nehmen. Am Besten sollte man gleich mitteilen, dass man schon an einer Lösung arbeitet
Das alles mag für einen erfahrenen Berater selbstverständlich sein. In der Tat ist es für viele Polen
aber nicht. Polen scheinen den Ukrainer ähnlicher zu seien, als sie zugeben wollen.

Samstag, 25. Juni 2016

Ich hasse Steuern



Ich habe schon geschrieben, dass ich es hasse, Steuern zu bezahlen. Inzwischen ... hasse ich sie sogar mehr. Ich habe gerade meine polnische Steuerklärung für 2014 vervollständigt und die Steuer von 2013 zu Ende bezahlt. Aber langsam.

Meine Steuerresidenz ist in Polen, weil ich in Polen arbeite, deswegen zahle ich meine Steuern in Polen. Ich habe aber eine Einkommensquelle in Deutschland und es gibt ein Doppelsteuerabkommen zwischen Deutschland und Polen. In meiner polnischen Steuererklärung vom 2013 habe ich also mein Einkommen aus Deutschland erklärt, und das deutsche Steueramt darüber informiert, dass ich dann keine Steuern in Deutschland zahlen werde..

Wenn man aber Steuern in Polen erklärt, muss man gleich die Differenz zwischen dem bezahlten und dem zu zahlenden Betrag berechnen. Die sollte man unmittelbar begleichen, ohne auf eine Bestätigung des Steueramts zu warten. Das wusste ich nicht und nach dem Versand meiner Steuererklärung wartete ich auf eine Mitteilung vom Steueramt.

Inzwischen bekam ich von Deutschland eine Benachrichtigung, dass trotz dem Doppelsteuerabkommen Steuern auf Einkommen aus Deutschland direkt im Land bezahlt werden sollten . Also zahlte ich sie. Nach einigen Monaten forderten die polnischen Behörden eine Anzahlung von mir - und auf diese Weise lernte ich, dass in Polen Steuerschulden gleich beglichen werden sollten, ohne auf eine Mitteilung von den Steuerbehörden zu warten.  Ich habe aber die Chance benutzt, um meine Steuererklärung zu korrigieren und alle Erwähnungen von Einkommensquellen außerhalb Polens zu streichen.

Nach zwei Monaten meldete sich das polnische Steueramt wieder und verlangte, dass ich meine Einkommensquellen in Deutschland zu meiner polnischen Steuererklärung hinzufüge. Ich sollte sie nicht schon wieder besteuern, sondern  man würde sie berücksichtigen, um den Steuersatz zu berechnen, der aufs polnische Einkommen angewandt werden sollte.

So geht es: wenn das Gesamteinkommen, einschließlich das Einkommen aus Polen und außerhalb Polens, weniger als 85.528 złoty beträgt, dann liegt der Steuersatz bei 18% (keine Ahnung, woher diese magische Zahl kommt), aus dem 556,02 zloty abgezogen werden. Wenn das Jahreseinkommen in Polen zum Beispiel 40.000 und außerhalb Polens 30000 beträgt, liegt man immer noch unter der Schwelle. Der Steuersatz wird aber nur auf das Einkommen in Polen angewandt. Das ist dann der Betrag, den bezahlt werden sollte: 40.000 * 18% - 556,02 = 6.643,98 PLN, einschließlich die Gebühren, die vom Gehalt schon abgezogen wurden.

Wenn das Gesamteinkommen über 85,528 PLN liegt, wie es bei mir der Fall ist, wird es um Einiges komplizierter, weil der Steuersatz progressiv berechnet wird. Zum Beispiel, wenn man 70.000 PLN in Polen und 30.000 PLN außerhalb Polens verdient,  ist man über der Schwelle.

Erstens berechnet man die Steuern, als würde das Gesamteinkommen in Polen entstehen. Wenn man über der Quelle ist, ist das 14.839,02 PLN und 32% des Unterschieds zwischen dem Gesamteinkommen und  85.528 PLN. In diesem Fall  14.839,02 + (100.000 - 85.528) * 32% =  19.470,06

Das sind aber die Steuern, die man zahlen würde, wenn das ganze Einkommen in Polen entstehen würde.  Diese Zahl wird dagegen verwendet, um den progressiven Steuersatz zu berechnen. In diesem Fall, ist das der Prozentsatz von einem Prozentwert von 19.470,06 zu einem Grundwert von  100.000, das Gesamteinkommen, das heißt, in diesem Fall, 19,47%.

Schließlich wendet man diesen Prozentsatz aufs Einkommen in Polen an, Der zu zahlende Betrag ist 19,47% von 70,000 PLN, das heißt 13.629 PLN. Auch in diesem Fall sollten die schon ausgezahlten Sozialbeiträge abgezogen werden.

Für die Steuererklärung habe ich ein Computerprogramm (PIT Project) verwendet, es machte aber mir keinen Sinn, dass das Einkommen außerhalb Polens so stark besteuert wird, sogar wenn es in dem Ursprungsland erklärt wird. Daher wollte ich genau verstehen, wie das genau funktioniert - leicht war es aber nicht. Und ärgerlich.



Donnerstag, 14. April 2016

Elwro 800 - ein Computer aus der Volksrepublik Polen


Seit einigen Monaten beziehe ich die polnische Ausgabe der Zeitschrift "Computerworld" im Abonnement. In einer der letzten Nummern habe ich die Geschichte des Computers "Elwro 800 Junior" gelesen.

Am Anfang der Achtziger Jahre, als es noch die Volksrepublik Polen gab, waren die Computer 'Commodore' und 'Spectrum' für die meisten Polen immer noch nicht zugänglich. Aus diesem Grund ergriff 1985 die Regierung die Initiative, die Massenherstellung eines Personalcomputers zu finanzieren, der zu Erziehungszwecken an Schulen verteilt werden sollte.

Der Rechner sollte in Polen entworfen werden und die Hardware dafür aus Osteuropa bezogen werden. Ein Projekt aus der TH Posen bekam den Zuschlag, und der Auftrag zur Massenfertigung wurde an die Elektronikfirma Elwro in Breslau vergeben, die schon die Mainframes 'Odra' herstellte.

Das Elwro 800 war ein perfekter Emulator vom ZX Spectrum, aber nicht nur das. Es basierte auf einer Client/Server-Architektur, die eine Verbindung aller Rechner eines Klassenzimmers in einem geschlossenen Netz ermöglichte. Der Lehrer konnte zum Bildschirm der Schüler wechseln und mit ihnen interagieren, ohne seinen Sitzplatz zu verlassen. Es stand vorwiegend Lernsoftware zur Verfügung, es gab aber auch Compiler für Programmiersprachen wie Pascal, C und Prolog.

Erst viele Jahre nach dem Projekt-Kickoff erreichten die ersten Elwro 800 die Klassenzimmer - Logistik und Effizienz waren nun einmal nicht gerade die Stärke der VR Polen. Immerhin war das das größte IT-Projekt, das jemals im Land realisiert wurde

Der Elwro 800 hatte einen Prozessor aus der DDR, Arbeitsspeicher aus der Sowjetunion und ein Disklaufwerk aus Ungarn oder Bulgarien. Bei Elwro waren noch nie so viele Rechner in so kurzer Zeit vom Fließband gelaufen, daher waren die ersten Exemplare mangelhaft.  Man brauchte auch eine gewisse Zeit, den Verteilungs- und Installationsprozess in Gang zu bringen, und ebenso die Ausbildung der Lehrer zu organisieren. Es muss erwähnt werden, dass im Sozialismus häufig eine Phase eines Projekts erst dann geplant wurde, wenn die vorherige Phase schon abgeschlossen war.

Trotz aller Schwierigkeiten kamen Ende der Achtziger Jahre die ersten Elwro 800 in den polnischen Schulen an. Dann aber kam die Wende und die ersten IBM-kompatiblen Rechner erschienen auf dem Markt. Aus diesem Grund waren Rechner, die auf einer ZX-Spectrum-Architektur basierten, schon gleich zu Anfang obsolet. Trotzdem waren in den neunziger Jahren immer noch Tausende von Elwro 800 in den polnischen Schulen in Gebrauch. Viele Polen lernten das Programmieren auf einem dieser Rechner. Außer den Schülern, sollten hier die Programmierer, die die Lernsoftware schrieben, und die Ingenieure, die die Bauteile entwarfen, erwähnt werden.

Allerdings gibt es die Firma Elwro schon lange nicht mehr.  Sie wurde privatisiert: Siemens kaufte sie ein und nach einigen Jahren wurde sie stillgelegt. Ich habe nicht herausfinden können, was aus denjenigen geworden ist, die diesen Rechner entworfen hatten. Nicht einmal ihre Namen habe ich ausfindig machen können - alle Quellen reden von einer "Mannschaft" aus der Technischen Hochschule Posen.




Montag, 28. März 2016

Lernen wir Russisch



Endlich habe ich das Ergebnis meiner C1-Prüfung der polnischen Sprache erhalten, die ich im Dezember letzten Jahres abgegeben habe. Ich habe sie mit 98% bestanden. Jetzt werde ich mich aber von der polnischen Sprache etwas erholen. Ich wollte nämlich kroatisch lernen, aber erst nachdem ich einen guten Kenntnisgrad der russischen Sprache erreicht habe. Mit einem B2-Niveau wäre ich zufrieden, weil ich die B1-Prüfung schon vor einigen Jahren abgegeben habe - in Kiew, Ukraine, übrigens.

Wegen der aktuellen politischen Lage in Russland, habe ich nicht wirklich Lust, einen Russischkurs in Russland oder in einem anderen russischsprachigen Land zu besuchen, um dann dort die Prüfung abzulegen. Außerdem habe ich mich immer noch nicht entschieden, ob ich die ECL-Prüfung (leicht) oder diejenige der Russischen Föderation (schwieriger) machen werde. In diesem zweiten Fall habe ich Angst, dass ich mit Politik zu tun haben könnte, und dass ich bei meiner Äußerungen vorsichtig sein sollte. Dazu habe ich nicht unbedingt Lust. Andererseits habe ich schon Sommerkurse in Moskau und Sankt Petersburg besucht, als es schon Spannungen zwischen dem Westen und Russland gab. Trotzdem waren die Professoren sehr professionell, sogar wenn sie unterschiedlicher Meinungen waren, als ich es gewohnt bin.

Ich möchte die B2-Prüfung der Russischen Sprache im Mai ablegen, aber bis dahin bleibt nicht mehr viel Zeit. Ich habe dann versucht, einen Privatlehrer zu finden, der mir Nachhilfe geben könnte. Ich habe im Portal e-korepeticje gesucht und endlich habe ich eine Lehrerin mit guten Rezensionen gefunden. Ich bin zu ihr nach Hause gegangen und dann gab sie mir eine Probelektion. Sie vertrat ziemlich seltsame Meinungen - zum Beispiel, dass alle Kroaten faschistisch sind und dass sie nicht slawisch seien. Zu meinen Einwänden erwiderte sie, dass sie nichts überprüfen müsse, weil sie als Russin alles über Slawen weiß, und ich nichts wisse. Ich entschied mich, keine Lektionen mehr bei ihr zu machen.

Also habe ich eine Probelektion im Russischem Kulturzentrum gemacht. Dort fand ich die Leute einigermaßen normal, abgesehen von den typischen Russischen Meinungen. Ich habe mich für einen Semesterkurs angemeldet. Ich werde jeden Dienstag und Mittwoch bis Juli den Kurs besuchen. Danach habe ich vor, im Juli die B2-Prüfung der Russischen Föderation zu absolvieren.

Am Kurs nehmen ungefähr zehn Teilnehmer teil, die meisten davon sind schüchterne Studentinnen. Ich habe endlich die Chance zu sehen, wie schwierig Russisch für Polen ist. Es ist für sie in der Tat nicht so leicht, als ich dachte. Polen verstehen leichter grammatische Begriffe wie Aspekte der Verben, weil sie in beiden Sprachen gleich sind.  Es ist auch leichter für Polen Wörter zu lernen, die auf Russisch ähnlich sind. Trotzdem ist es selbst für Polen nicht leicht, ein gutes Niveau der russischen Sprachen zu erreichen - und nicht nur wegen dem Mangel an Motivation.


Dienstag, 1. März 2016

Verkleinerungsformen in Polnisch

Vati, Vati, was ist die Verkleinerungsform von "Waage"? ....

Als ich mich für die B2-Prüfung der polnischen Sprachen vorbereitet habe, habe ich am meisten das Kapitel über die Verkleinerungsformen der Substantive gehasst. Ich dachte, sie wären nicht wichtig, und dass die Regeln, wie man sie bildet, lächerlich kompliziert sind. Ich habe aber erst in letzter Zeit wahrgenommen, wie sehr die Polen in ihre Verkleinerungsformen verliebt sind.

Ich erinnere mich noch, dass Stephen Möller ein ganzes Kapitel über Verkleinerungsformen geschrieben hat. Er geht lieber in Polen zum Zahnarzt, wo das Karieslein aus dem Zähnlein entfernt wird, und aus dem Mündchen das Zahnsteinlein entfernt wird, und danach ist alles sauberlein (Ja, die Ärzte und insbesondere die Ärztinnen in Polen sprechen wirklich auf diese Weise)

Wenn ich ins Restaurant gehe, geben sie mir ein Nummerchen, um mich zu rufen, sobald das Salätchen fertig ist. Dann fragen sie mich, ob ich ein Säftchen aus dem Kühlschränklein möchte. Ich gehe zum Theater, und dort kaufe ich ein Eintrittskärtchen für ein Sitzplätzchen, von dem aus ich mir die Vorführung anschauen kann (Vielleicht ein "Theaterstückchen"). Und ich zahle in Zlotichen..

Man könnte vielleicht denken, dass wenigstens am Arbeitsplatz in Polen nicht auf diese Weise gesprochen wird ? Das wäre aber falsch. Man führt Testchen aus, um herauszufinden, ob das Programmchen funktioniert. Dann schreibt man ein Reportchen in einem Excelchen-Dateilein. Hast du ein Fräglein zu deinem Aufgäbchen ? Schau mal im Internetchen und finde ein Hinweischen, wie dein Problemchen gelöst werden kann.

Wenn sie auf diese Weise sprechen ist ihr Sprechton ganz normal, daher erkennt man die Verkleinerungsformen nicht, wenn man nicht aufpasst. Was machen wir denn ? Ich werde in meinem Bloglein ein Postchen über dieses Themachen schreiben.


Sonntag, 7. Februar 2016

Taxifahrer


Was ich in Krakau oft tue, ist ein Taxi zu nehmen. Auch heute bin ich mit dem Taxi zur Arbeit gefahren, und es hat mich 12 zloty gekostet - ungefähr 3 Euro. Ungefähr das Gleiche wie eine U-Bahnkarte in München.

Weil Krakau eine sehr kompakte Stadt ist, kann man überall in einer halben Stunde hinfahren, wenn man mit einem Taxi fährt. Normalerweise nehme ein Taxi, wenn ich zu einem neuen Platz fahren muss und ich es eilig habe. Dann fahre ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück, weil ich mehr Zeit habe und sehr genau weiß, wo ich wohne. Nachts fahre ich aus Sicherheitsgründen immer mit dem Taxi.

Es gibt viele Firmen in Krakau, die Taxiservices anbieten. Die Preise sind wegen der hohen Konkurrenz niedrig. Das ist der Grund, warum Uber und Car Sharing in Polen nicht verbreitet sind. Außerdem sind Taxi sehr flexibel, sie warten zehn Minuten und länger, ohne dass man dafür bezahlen muss. Sie fahren sowohl alte als auch neue Wagen.

Die Taxifirma, mit der ich normalerweise fahre, hat mich unter dem Namen "Obcokrajowec" (Ausländer) gespeichert. Offensichtlich war ich es nicht wert, mit meinem echten Namen in ihrer Datenbank gespeichert zu werden. Allerdings sind Ausländer in Polen immer noch seltsame Tiere und in Polen leicht zu erkennen.

Ein Ausländer, der Polnisch sprechen kann, ist ein noch seltsameres Tier, das die Neugier der Taxifahrer erweckt. Normalerweise spreche ich nicht während der Fahrt, es sei denn, der Fahrer fängt die Konversation an. Viele Taxifahrer erzählen interessante Geschichten, einige von ihnen haben einige Jahre im Ausland verbracht und dann sind sie nach Polen zurückgekommen.

Normalerweise gebe ich ihnen ein Trinkgeld, was in Polen nicht selbstverständlich ist. Und ich bitte immer um die Quittung. Nicht, weil ich ein ehrlicher Bürger bin, sonder weil man nur auf diese Weise das Taxi mit Sicherheit wiederfinden kann. Es ist mir schon passiert, dass ich mein Mobiltelefon in einem Taxi vergessen habe, aber dank der Quittung konnte ich es wieder finden. Das ist ein Grund mehr, um mit dem Taxi anstatt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren - es ist wahrscheinlicher, dass man verlorene Sachen wieder findet...

Mittwoch, 20. Januar 2016

Ich bereite mich auf die PMBOK-Prüfung vor

PMBOK - "wydanie polskie"


Ich sollte mich mehr auf meine Karriere konzentrieren. Letztes Jahr hatte ich die Möglichkeit, einen Vorbereitungskurs auf die PMBOK Prüfung zu besuchen, um danach Projekt Manager zu werden. Der Kurs fand in den Schulungsräumen von Comarch in Krakau statt. Das war für mich eine interessante Erfahrung, und untypisch, auch weil ich der einzige Ausländer war.

Der Kurs hat zehn Tage gedauert, währenddessen ich einige Werkzeuge zu den verschiedenen Aspekten des Projektmanagements gelernt habe: Integration, Bereich, Zeit, Kosten, Qualität, Human Resources, Kommunikation, Risiken... Während des Kurses habe ich Lernmaterial bekommen, aber ich werde die Prüfung mithilfe der sogenannten PMBOK-Bibel vorbereiten, wovon ich die polnische Ausgabe gekauft habe. Das Buch hat mich 30 Euro gekostet, ein bisschen weniger als die Originalausgabe auf Englisch (40 Euro). Ich habe schon geschrieben, dass technische Bücher auf Polnisch billiger sind.

Der Kurs war interessant, abgesehen davon, dass der Lehrer ständig erwähnte, dass Italiener sehr gerne die Hände beim Sprechen verwenden. Ich erfuhr, dass eine negative Einstellung gegenüber Kunden in Polen überhaupt nicht so durchgängig ist, wie ich dachte und ich in einem früheren Post geschrieben habe. Es ist gut zu wissen, dass man dem Kunden nur geben sollte, was er bestellt hat, und nicht mehr - ansonsten ist das "goldplating", das heißt Funktionalitäten, wofür es nicht bezahlt wurde. Der beste Kunde ist übrigens derjenige, der zurückkommt. Er hat aber nicht immer Recht: Er kann dir sagen, was er will, aber nicht, wie es umgesetzt werden sollte.

Während des Kurses gab es Gruppenarbeiten, wie in der Schule. Ich hatte immer ein bisschen Angst vor solchen Beschäftigungen, weil man nie genau weiß, wer was machen sollte. Zum Glück waren die Tätigkeiten während des Kurses ein bisschen strukturierter, allerdings auch ein bisschen seltsam. Wir bauten ein Katapult aus Pappe, um ein Ei zu zerstören, suchten nach Nägeln in einem Eimer voll Sand und bauten ein Gebäude nach, das sich in dem nächstem Raum befand. Alle diese Tätigkeiten sollten die verschiedenen Etappen eines Projektes darstellen.

Der Kurs ist jetzt zu Ende und inzwischen habe ich die C1-Prüfung der polnischen Sprachen abgegeben. Jetzt gibt es keine Ausreden: ich muss mich auf die PMBOK-Prüfung vorbereiten. Es ist aber für mich schwierig, mich selber zu motivieren, deswegen setzte ich die gleiche Strategie wie an der Uni ein: Ich lerne außerhalb meiner Wohnung. Ich pauke nur an Wochenenden. Dann sind aber Bibliotheken geschlossen, deswegen habe ich einen anderen Platz gefunden: einen Coworking-Raum in dem größten Handelszentrum in Krakau, Bronowice. Handelszentren in Krakau sind offen auch am Samstagen und Sonntagen. Ich habe fast die Hälfte der PMBOK-Bibel gelesen, mal sehen, wann ich die Prüfung versuchen werde.



Mittwoch, 13. Januar 2016

Spielen auf Polnisch

Theme Hospital auf Polnisch
Computerspiele sind eine Zeitverschwendung, damit sind wir alle einverstanden. Dabei kann man aber wenigstens Fremdsprachen üben. In der Tat habe ich viel English und Deutsch aus Computerspielen gelernt. Man kann Wörter lernen, die in alltäglichen Konversationen nicht auftauchen würden. Wenn es Dialoge gibt, helfen sie dabei, das Hörverstehen zu verbessern. Sie sind meiner Meinung nach dafür noch besser geeignet als Filme.

Man könnte es erwarten, dass es für die meisten Computerspiele keine polnische Version gibt.
Laut dieser Statistik rangiert Polen auf Platz 19 am weltweiten Computerspielemarkt. Groß genug, um eine Übersetzung von Spielen wie Civilization V und Mount and Blade zu gewährleisten - zuletzt habe ich letzteres am Meisten gespielt.

Wenn die Spielverlage keine polnischen Versionen liefern, kümmert sich die Community darum. Davon kann man sich selbst überzeugen, wenn man sich das Portal "Graj po polsku", das heißt "Spiel es auf Polnisch", anschaut. Zu dessen größten Projekten zählt die Übersetzung des Spiels  "Europa Universalis IV" ins Polnische, die aber mit den dauernd veröffentlichten neuen Versionen des Spiels nicht mithalten kann.

Außerdem hat die Community polnische Übersetzungen von Spielen veröffentlicht, die mir sehr gut gefallen, wie zum Beispiel  "Railroad Tycoon 3", "Sid Meier's Pirates" und "Theme Hospital". Allerdings fehlen in einigen dieser Übersetzungen die polnischen Zeichen, so sind sie für das Üben der Sprache nicht am geeignetsten.

Wie ich schon mehrmals geschrieben habe, gibt es Spiele, die ich nicht spielen würde. Ich schaue mir manchmal "Let's play" Videos von solchen Spielen an. Das sind nämlich sogenannte Computer-Rollenspiele, die am nützlichsten sind, um Fremdsprachen zu üben.