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Donnerstag, 24. Juli 2014

Vorsicht vor Hunden!



Ich habe gerade eine Rundreise durch Polen mit dem Auto gemacht. Das ist insgesamt eine positive Erfahrung gewesen, allerdings ist sie von einem unangenehmen Vorfall getrübt worden.

Unter anderem besuchte ich das Museum “Olbrzym” ( “Riese” ) in Walim. Es ist ein riesiger Komplex von Tunneln, der vom Dritten Reich gegen Ende des zweiten Weltkriegs erbaut wurde. Nur ein kleiner Teil davon ist freigelegt worden, der Rest wird noch erkundet. Es ist nicht bekannt, für welchen Zweck der riesige Komplex gedacht war, weil alle Unterlagen vernichtet wurden. Es sieht aber so aus, als hätte es mehrere Tausende Menschen aufnehmen können, deswegen wird es vermutet, dass es sich um einen Zufluchtsort vor Atombomben handelte, als Vorbereitung für den Endkampf gegen die USA. Tausende von Häftlingen sind dort ums Leben gekommen. Für mehr Info siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Projekt_Riese .

Es gibt drei solcher Museen in dem Walim/Gluszyca Gebiet, und in jedem kann man einige Tunnel besuchen. Es gibt auch welche, die für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Nur geführte Touren sind möglich, sie dauern ungefähr eineinhalb Stunden und dafür muss man warm bekleidet sein, weil es unter der Erde kalt ist. Soweit ich feststellen konnte, sind die Touren ausschließlich auf Polnisch.

Nachdem ich das Museum Włodarz besuchte hatte, musste ich auf die Toilette. Beide WCs waren besetzt, daher machte ich mich auf der Suche nach einem abgeschiedenen Ort . Ich wünschte, ich hätte das nicht getan.

Neben dem Museum befand sich eine Wiese, in der Ausrüstung gelagert wird, und die durch einen Zaun abgetrennt ist. Ich ging dahin, dabei bemerkte ich aber das Schild “Wstęp zbroniony” (Eintritt verboten) nicht. Außerdem war das Tor offen. Als ich eintrat, griff mich ein großer, böser Hund an und versuchte mich zu beißen. Ich reagierte schnell und sprang mehrmals weg von dem Tier, bis es mich nicht mehr erreichen konnte, weil es glücklicherweise angekettet war.

Ich hatte einen Schuh verloren und an einem Arm stellte ich eine 20-Zentimer lange Wunde fest. Meine Brille und mein Handy waren heruntergefallen, aber sie waren nicht kaputt. Der Hund ließ mich allerdings nicht heraus. Daher rief ich das Museum an, sodass mich jemand befreien konnte.

Gleich kam ein Mann, der den Hund vertrieb und mich herausließ. Unhöflich fragte er mich, was ich dort zu suchen hatte, als wäre ich ein Dieb. Es schien ihm egal zu sein, dass ich mich verletzt hatte und von dem Angriff erschüttert war. Wenigstens zeigte er mir das Gesundheitszeugnis des Tiers, und räumte ein, dass das Tier andere Leute gebissen hatte. An meinen Beinen konnte ich zum Glück keine Bissspuren feststellen. Übrigens hatte ich vor drei Jahren die Kombinationsimpfung gegen Tetanus auffrischen lassen.

 Es gab nichts mehr zu tun, weil es klar war, dass ich im Unrecht war. Warnschilder waren vorhanden (“Wstęp zbroniony” und “Zły pies”), sie waren allerdings klein und nur auf Polnisch. Ich finde es trotzdem total unverantwortlich, einen solchen wilden Hund neben einem öffentlichen Ort zu halten, der regelmäßig von Kindern und Ausländern besucht werden kann, die solche Schilder nicht unbedingt lesen können. Und es kann jedem passieren, dass etwas nicht bemerkt wird.

Ich kehrte in mein Hotel zurück und verbrachte dort den Rest des Tages. Am Tag danach fuhr ich weiter, und nach einer Woche war die Wunde geheilt. Trotzdem sollte ich euch warnen: Vorsicht vor Hunden in Polen!




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