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Donnerstag, 26. Juni 2014

Internetverbindung und Apps



In meiner Wohnung hier in Polen besitze ich weder eine Interverbindung noch einen eigenen Rechner. Stattdessen verwende ich ein Mobiltelefon, ein Tablet und das Notebook von der Firma.

Gleich an meinem ersten Tag in Polen besorgte ich mir eine Prepaid-Karte, die „Internet na kartę“ heißt. Solche Karten kann man sogar im Supermarket kaufen und dafür muss man weder einen Vertrag unterschreiben noch sich ausweisen – in Polen kann man ohne Problem anonym ins Internet gehen. Die Datenübertagung ist aber begrenzt, für 6 GB zahlt man 100 złotys.

Aus diesem Grund wollte ich einen Vertrag mit irgendeinem Mobilfunkanbieter abschließen. Ich möchte nämlich eine größere Menge von Daten pro Monat übertragen können.  Online klappte es aber nicht, weil alle diese Firmen einen polnischen Ausweis voraussetzen, um ihre Formulare erfolgreich ausfüllen zu können. Dann besuchte ich den Stand eines Anbieters in einem Kaufhaus, wo mir aber gesagt wurde, dass ihre Software genau das gleiche Problem hat. Einen Vertrag kann man angeblich auch durch Anzahlung einer Kaution abschließen, ich hatte aber genug davon und gab es auf.

Ich kann eben ins Internet mit dem Firmennotebook, das mit einem Modem ausgestattet ist. Für private Zwecke verwende ich aber lieber meine Prepaid-Karte. Das ist halb so schlimm, weil ich seit langem versuche, so wenig Zeit im Netz zu verbringen wie möglich. Das wird mir leichter gemacht, wenn mein Internetzugang begrenzt ist.

Da alle meine Geräte mobil sind, habe ich keine Ausreden dafür, während des Wochenendes zu Hause zu bleiben.  Ich kann überall auf die gleiche Weise ins Internet gehen, solange ich mein Handy oder mein Tablet mitnehme, die beide Android-Geräte sind. Wie die meisten Mobilgerätebenutzer, kämpfe ich mit ewig entladenen Batterien, daher habe ein paar Ersatzbatterien gekauft. Die Aktualisierung der Apps führe ich jedes Mal aus, wenn ich in irgendein Wifi-Netz komme, meistens unterwegs oder im Hotel.

Ich habe sowieso auf meinem Handy wahrscheinlich zu viele Apps.  Ich werde trotzdem einige von ihnen empfehlen. Alle kennen wahrscheinlich Google Maps und Google Translate. Ich habe das Wörterbuch der polnischen Sprache von Langenscheidt heruntergeladen, um schnell nach mir unbekannten Wörtern zu suchen. Wenn ich unterwegs bin, sind die Apps E-podróżnik (für Städteverbindungen) und Jakdojade (für öffentliche Verkehrsmittel in der Stadt) sehr hilfreich. Die Fahrkarte kann ich auch mit dem Handy erwerben, durch die Angabe bestimmter Zeichenfolgen. Die App „Polska Niezwykla „ schlägt mir Sehenswürdigkeiten in der Nähe vor. Ich verwende immer noch keine Apps, um Taxen zu bestellen oder Zimmer in Hotels zu reservieren, die ich durch Google Maps gefunden habe – lieber rufe ich einfach an. Wenn es mir langweilig wird, lese ich ein paar Artikel auf den Seiten einiger polnischen Zeitungen, darunter auch solche, die zahlungspflichtig sind.

Aufgrund meines begrenzten Internetzugangs spiele ich nicht mehr Online-Spiele und lade auch keine großen Dateien mehr herunter. Ich freue mich, dass ich viel weniger Zeit vor dem Computer verschwende, seitdem ich in Polen bin.

Donnerstag, 12. Juni 2014

Was ich in Polen esse

Essen nach Gewicht


Ich gehöre nicht zu denen, die unbedingt die Küche des Landes kennenlernen müssen, dessen Sprache sie gerade lernen. Ich habe dreizehn Jahre lange in Deutschland gewohnt, aber ich erkenne die meisten deutschen Gerichte nicht, weil ich dort normalerweise in italienischen Lokalen zu Tisch ging. Selbst viele Deutschen bevorzugen die italienische Küche und typischerweise treffen sie sich zu Geschäftsessen ¨beim Italiener¨. Das geht aber so in Polen nicht, weil sich echte italienische Restaurants nur in den Zentren großer Städte befinden.

Ich hatte schon früher die polnische Küche probiert, bevor ich nach Polen zog, daher fürchtete ich nicht, dass mir nichts schmecken würde. Als ich vor vier Jahren einen Sommerkurs in Krakau besuchte, wohnte ich im Studentenheim, aß jeden Tag in der Kantine und gewöhnte mich schnell an das polnische Essen. Außerdem entdeckte ich viele billige Restaurants, in denen man Essen nach Gewicht kaufen konnte. Dort konnte man verschiedene Arten von Essen mitnehmen und damit den Teller füllen. An  der Kasse gab es für alles nur einen Preis, der ausschließlich von dem Gesamtgewicht abhing.  Auf diese Weise lernt man aber nicht, wie die Gerichte heißen.

Jetzt wohne ich in Polen und habe ich eine modern eingerichtete Küche. Es fehlt hier nicht an Supermärkten und Lebensmittelgeschäften. Sie haben sehr günstige Öffnungszeiten und oft findet man drinnen mehr Verkäufer als Kunden, so ist das Einkaufen in Polen angenehm. Man kann fast Alles finden, und schon mehrmals habe ich polnische Gerichte ausprobiert : die Suppen, „Pierogi“ und „Krokieti“.

In der Kantine neben der Firma habe ich die „Kasza“ und „Kotlet Schabowy“ probiert, aber am häufigsten bestelle ich dort Standardgerichte, die auf Fleisch, Fisch oder Reis basieren. Manchmal findet man dort ¨Spaghetti Bolognese¨, die mehr Fleisch als Nudeln enthalten, oder Pizza, die mir aber absolut nicht schmeckt. Die Portionen sind riesig und die Preise sind niedrig.

In letzter Zeit bestelle ich lieber das Mittagessen von Lieferservices. Eine Kollegin schlägt jeden Tag ein Lieferservice vor (davon gibt es viele in der Stadt), sammelt die Bestellungen und das Geld und dann bestellt das Mittagessen für alle. Die Menüs kann man im Internet sehen, allerdings gibt es keine Fotos und man muss schon wissen, was man bestellt. Die meisten Lieferservices spezialisieren sich auf polnisches Essen, aber es gibt auch chinesische, ukrainische, indische und vietnamische Anbieter. Nach einigen Versuchen und manch nicht aufgegessenen Mahlzeiten konnte ich bei jedem Lieferservice etwas finden, das mir schmeckt.

Von Zeit zu Zeit essen wir in einem Restaurant, das ein paar Minuten mit dem Auto entfernt ist. Sie wollen die beste Pizzeria in der Stadt sein, wie man auf ihrer Internetseite lesen kann. Sie ist nicht schlecht, allerdings würde ein echtes italienisches Restaurant im Technologischen Park von Krakau höchstwahrscheinlich sehr erfolgreich sein.

Freitag, 6. Juni 2014

Wie ich Polnisch gelernt habe

Mit diesem Buch habe ich mich auf die Prüfung vorbereitet

Ich interessierte mich schon immer für slawische Sprachen. Seit meiner Jugend wünschte ich mir, wenigstens eine dieser Sprachen gut sprechen zu können. Russisch erschien mir die logische Wahl, daher versuchte ich zuerst diese Sprache zu lernen. Leider hatte ich damals weder gute Bücher zur Verfügung noch hatte ich die Möglichkeit Russisch tatsächlich mit jemandem zu sprechen. So gab ich auf, nachdem ich die Sprache ein paar Jahren inkonsequent gelernt hatte.

Da es immer wahrscheinlicher war, dass Polen in die Europäische Union eintreten würde, fing ich an, Polnisch zu lernen. Ich konnte mir etwas bessere Lehrbücher mit Kassetten besorgen und deswegen konnte ich Polnisch etwas besser als Russisch lernen. Ich hatte auch die Möglichkeit, einige Städte in Polen zu besuchen, sodass Polen für mich kein total unbekanntes Land blieb, anders als Russland.

Obwohl ich danach fast zehn Jahre lang keinen Kontakt mit Polnisch hatte, vergaß ich die Sprache nicht  - anscheinend hatte ich sie ziemlich gut gelernt. Mittlerweile wurde Polen zu einem Mitglied der Europäische Union und somit zu einem Land, in dem ich mir vorstellen konnte, zu wohnen und zu arbeiten. Daher beschloss ich, Polnisch weiter zu lernen, so kaufte ich modernere Lehrbücher, die CDs enthielten  - kaum zu glauben !

Ich setzte noch eine weitere moderne Lernmethode ein : Ich ließ mir die Sprache über Skype von einer erfahrenen Lehrerin beibringen - Edyta aus der INPOLISH language academy. Außerdem bestand ich die staatliche Prüfung der Stufe B1 ( Grundstufe III ) der polnische Sprache, nachdem ich einen dreiwöchigen Sommerkurs in Krakau besucht hatte. Dort kaufte einige der Lehrbücher, die ich heute immer noch verwende. Es sind in den letzten Jahren viele Kursbücher von polnischen Verlagen erschienen, die dem Geschmack westlicher Sprachschüler näher sein sollten, unter anderem weil sie viele schöne und farbige Bilder enthalten.

Nach der Prüfung befasste ich mich mit anderen Sprachen. Die russische Sprache hatte ich auch nicht vergessen, in der Tat lernte ich sie weiter, bis ich fast die gleichen Stufe wie bei Polnisch erreichte. Ich neige leider dazu, diese zwei Sprachen zu vermischen. Meine Kenntnisse der polnische Sprache behielt ich, indem ich mich des Werkzeugs „Supermemo“ bediente, das ich in einem früheren Artikel beschrieben habe. Voriges Jahr zog ich endlich nach Polen um.

Seitdem ich in dem Land bin, habe ich mich fast ausschließlich auf Polnisch konzentriert. Die Sprache bekomme ich nicht mehr über Skype beigebracht, statt dessen suche ich Konversationspartner vor Ort, unter anderem durch Anzeigen. Mir reicht die Praxis bei der Arbeit nicht aus, obwohl ich die ganze Zeit nur auf Polnisch spreche. Hania, meine frühere Lehrerin während des Sommerkurses, hilft mir bei der Grammatik und bei der Führung dieses Blogs. Vor einer Woche habe ich die B2 Prüfung  (Mittelstufe) abgelegt, die Ergebnisse kenne ich aber noch nicht. Mittlerweile setze ich Spaced Repetition anhand Supermemo nicht mehr ein, weil ich es bei meinem Kenntnisgrad nicht mehr für sinnvoll halte – das Lesen von Zeitschriften oder Büchern sorgt für genug Wiederholung des erlernten Materials.

Wenn man mich fragen würde, wie man am besten Polnisch lernen sollte, würde ich die Lehrbücher des polnischen Verlags „Universitas“ und Einzelunterricht (eventuell über Skype) vorschlagen. Wenn man wenig Kontakt mit der Sprache hat, kann am Anfang ein Programm wie „Supermemo“ oder „Anki“ behilflich sein, allerdings sollte man die eigene Datenbank selber pflegen. Ich halte nicht viel von der Vorgehensweise einiger Produkte wie „Rosetta Stone“ oder „Duolinguo“, die Fortschritte beim Lernen versprechen, ohne dass man sich mit der Grammatik befassen muss. Auch glaube ich nicht, dass Pauken unterwegs mit dem Handy besonders hilfreich ist – das ist bei jedem anders, ich muss mich auf jeden Fall konzentrieren können, um Begriffe zu lernen und zu behalten.